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Filmanalyse im Deutschunterricht mal anders: Gucken. Machen. Klatschen!

21. September 2022

Ich habe eine Idee für ein Projekt. Der Arbeitstitel lautet: "Filmanalyse im Deutschunterricht mal anders: Gucken. Machen. Klatschen." Aber der Reihe nach …

Die Idee

Es ist eine Sache, einen Film zu analysieren, aber eine andere Sache, selber einen Film umzusetzen. Und deshalb soll mit diesem Projekt die Theorie der Analyse mit der Praxis des Filmemachens verbunden werden. Wenn Schüler Erfahrungen aus erster Hand sammeln können, durchdringen sie das Medium Film tiefer, verstehen es besser und werden von Konsumenten zu Produzenten. Oder anders gesagt: Schüler werden von passiven Zuschauern zu aktiven Machern – zu Filmemachern.

Die Umsetzung

  1. Schüler suchen sich (zum Beispiel im Deutschunterricht) ein Vorbild wie den Regisseur Edgar Wright, der Filme wie Shaun of the Dead, Baby Driver und Scott Pilgrim vs. the World gemacht hat
  2. Die Schüler wählen eine Szene oder eine Montage aus einem Film aus, den ihr Vorbild inszeniert hat
  3. Die Schüler analysieren die Szene oder Montage und erstellen währenddessen eine Shotlist, indem sie sich die folgenden Fragen stellen: In wie vielen Einstellungen ist die Szene oder Montage gefilmt worden? Was ist in den verschiedenen Einstellungen im Bildausschnitt zu sehen? In welchen Einstellungsgrößen und aus welchen Perspektiven ist die Szene oder Montage gefilmt worden? Welche Musik und Soundeffekte werden eingesetzt? Und welchen Effekt hat das auf die Zuschauer?
  4. Die Schüler überlegen sich mit Hilfe der Informationen ihrer Analyse, wie sie mit den Mitteln, die ihnen zur Verfügung stehen, ein Remake oder eine Neuinterpretation der Szene oder Montage realisieren können. Sie erstellen eine zweite Shotlist und beschreiben stichpunktartig jede Einstellung, die sie filmen wollen. Dafür stellen sie sich folgende Fragen: Wer oder was soll im Bildausschnitt zu sehen sein? Wo muss die Kamera dafür sein?
  5. Die Schüler filmen ihr Remake oder ihre Neuinterpretation der Szene oder Montage mit ihren Smartphones und schneiden und bearbeiten die Videoaufnahmen mit der kostenlosen Videoschnitt-App CapCut. Die fertigen Videos präsentieren die Schüler bei einem gemeinsamen Screening.

Das Arbeitsblatt

Damit die Umsetzung des Projekts so einfach wie möglich gelingt, habe ich ein Arbeitsblatt als Unterrichtsmaterial erstellt, das hier kostenlos als PDF-Dokument heruntergeladen werden kann.

Das Beispiel

Die Idee für dieses Projekt zur praxisorientierten Filmanalyse geht zurück auf ein TikTok-Video, das ich gemacht habe und das zeigt, wie so ein Remake bzw. eine Neuinterpretation einer Montage aussehen kann; – in diesem Fall der Get Ready-Montage aus dem Film Scott Pilgrom vs. the World:

Mein Wunsch

Ich habe mega Bock, das Projekt "Filmanalyse im Deutschunterricht mal anders: Gucken. Machen. Klatschen." gemeinsam mit Schulklassen vor Ort in deren Schule umzusetzen.

Falls du, lieber Leser, zufällig Lehrer sein solltest, meine Idee spannend findest und irgednwo noch Fördergelder rumliegen hast, dann schreib mir bitte eine Email, damit wir gemeinsam mit deinen Schülern ein paar coole Videos realisieren können.

Für den Fall, dass keine Fördergelder vorhanden sein sollten, kannst du meine Idee natürlich auch ohne mich umsetzen. Am Ende des Tages geht's mir darum, dass die Schüler aktiv werden und Erfahrungen aus erster Hand sammeln. :-)