Ich habe eine Idee für ein Projekt. Der Arbeitstitel lautet: "Filmanalyse mal anders: Gucken. Machen. Klatschen." Aber der Reihe nach …
Die Idee
Es ist eine Sache, einen Film zu analysieren, aber eine andere Sache, selber einen Film umzusetzen. Und deshalb soll mit diesem Projekt die Theorie der Analyse mit der Praxis des Filmemachens verbunden werden, damit Schülerinnen und Schüler Erfahrungen aus erster Hand sammeln, wodurch sie das Medium Film tiefer durchdringen, besser verstehen lernen und von Konsumierenden zu Produzierenden werden.
Die Umsetzung
- Schülerinnen und Schüler suchen sich (zum Beispiel im Deutschunterricht) ein Vorbild wie den Regisseur Edgar Wright, der Filme wie Shaun of the Dead, Baby Driver und Scott Pilgrim vs. the World gemacht hat
- Die Schülerinnen und Schüler wählen eine Szene oder eine Montage aus einem Film aus, den ihr Vorbild inszeniert hat
- Die Schülerinnen und Schüler analysieren die Szene oder Montage, die sie ausgewählt haben, und erstellen eine Shotlist, indem sie sich die folgenden Fragen stellen: In wie vielen Einstellungen ist die Szene oder Montage gefilmt worden? Was ist in den verschiedenen Einstellungen im Bildausschnitt zu sehen? In welchen Einstellungsgrößen und aus welchen Perspektiven ist die Szene oder Montage gefilmt worden? Welche Musik und Soundeffekte werden eingesetzt? Und welchen Effekt haben sie auf die Zuschauenden?
- Die Schülerinnen und Schüler überlegen sich mit Hilfe der Informationen, die sie durch die Analyse der Szene oder Montage gesammelt haben, wie sie mit den Mitteln, die ihnen zur Verfügung stehen, ein Remake oder eine Neuinterpretation der Szene oder Montage realisieren können. Mit ihren Ideen erstellen sie eine neue, zweite Shotlist.
- Die Schülerinnen und Schüler filmen ihr Remake oder ihre Neuinterpretation der Szene oder Montage mit ihren Smartphones und schneiden und bearbeiten die Videoaufnahmen mit der kostenlosen Videoschnitt-App CapCut. Die fertigen Videos präsentieren die Schülerinnen und Schüler bei einem gemeinsamen Screening.
Das Arbeitsblatt
Damit die Umsetzung des Projekts so einfach wie möglich gelingt, habe ich ein Arbeitsblatt als Unterrichtsmaterial erstellt, das hier als PDF-Dokument heruntergeladen werden kann.
Die visuelle Referenz
Die Idee für dieses Projekt zur praxisorientierten Filmanalyse geht zurück auf ein TikTok-Video, das ich gemacht habe und das zeigt, wie so ein Remake bzw. eine Neuinterpretation einer Montage aussehen kann; in diesem Fall der Get Ready-Montage aus dem Film Scott Pilgrom vs. the World:
Mein Wunsch
Ich habe mega Bock, das Projekt "Filmanalyse mal anders: Gucken. Machen. Klatschen." gemeinsam mit Schulklassen vor Ort in deren Schule umzusetzen. Falls du, liebe Leserin und lieber Leser, zufällig Lehrerin oder Lehrer sein solltest, meine Idee spannend findest und irgednwo noch Fördergelder rumliegen hast, dann schreib mir bitte eine Email, damit wir gemeinsam mit deinen Schülerinnen und Schülern ein paar coole Videos realisieren.
Für den Fall, dass keine Fördergelder vorhanden sein sollten, könnt ihr meine Idee natürlich auch nehmen und ohne mich umsetzen. Am Ende des Tages geht's mir darum, dass die Schülerinnen und Schüler tatsächlich etwas lernen und das funktioniert am besten, wenn sie Erfahrungen aus erster Hand sammeln. :-)